Als das Bauhaus in Berlin 1933 auf Grund der sich intensivierenden Konflikte mit den Nationalsozialisten seine Türen schloss, wanderten viele Künstler in die USA aus. Walter Gropius verbrachte den Rest seines Lebens als Professor an Harvard, Hans und Annie Albers gingen zum Black Mountain College, und viele Architekten kamen nach Chicago, wo die neuen modernen Ideen mit Begeisterung aufgenommen wurden. Laszlo Moholy Nagy gründete sogar ein “New Bauhaus,” das als Institute of Design am IIT (Illinois Institute of Technology) noch heute existiert.
Der bekannteste Architekt, der aus dem Bauhaus nach Chicago kam, war Ludwig Mies van der Rohe, genannt Mies van der Rohe, der allgemein als Gründer des Internationalen Stils oder Modernen Stils gilt. 1938 wurde er nach Chicago gerufen, um die Stelle des Direktors des IIT (Illinois Institute of Technology), damals noch Armour Institute, zu übernehmen, eine Position, die er sein Leben lang behielt.
Der Internationale Stil entwickelte sich aus dem Bauhaus Stil heraus und wies ebenso rechtwinklige Strukturen auf, keine Ornamente, und flache Dächer. Allerdings zeichnete sich Mies auch besonders durch seine Wolkenkratzer aus, die aus einem Stahlskelett und einer Vorhangfassade bestehen. Eines seiner bekanntesten Mottos war “Weniger ist mehr – Less is more”. Andere Gebäude von ihm sind das Federal Center, die Lake Shore Drive Apartments, das IBM Gebäude, aber auch der gesamte Campus des IIT und das Farnsworth House.