In den siebziger Jahren begann sich die Konzentration auf die rechteckigen Strukturen des Internationalen Stils zu lockern, und die Weichen für spielerischere architektonische Ansätze wurden gestellt. Kreative Alternativen snd z.B. das dreieckige und mit einer ungewöhnlichen fensterreichen Fassade versehene Gefängnis (Metropolitan Correctional Center) von Harry Weese, einem Architekten aus Evanston, aus dem Jahre 1975.
Ein bekanntes Beispiel für die Postmoderne ist auch die Harold Washington Bibliothek, die 1991 von der New York Firma Hammond, Beeby, und Babka fertiggestellt wurde. Sie integriert Elemente aus historischen Gebäuden in Chicago, aber arrangiert sie in neuen Dimensionen, Formen, und Materialien.
Helmut Jahn wagte 1986 mit seinem State of Illinois Center, auch Thompson Center genannt, einen wahren Sprung in die Zukunft. Sein Bau wurde mit einer fliegenden Untertasse verglichen und erntete ihm den Namen Flash Gordon. Als Deutscher aus Nürnberg, der mit 20 Jahren in die USA kam, um bei Mies van der Rohe am IIT zu studieren, brachte Jahn auch ein verstärktes Umweltbewusstsein mit, das er durch innovative Verglasungen, deren Zweck Energiesparen war, auszudrücken versuchte. Auch strukturell ragte Jahn bald durch seine kreativen Schöpfungen hervor, die den United Terminal am O’Hare Flughafen, den Messeturm in Frankfurt, das Sony Center in Berlin, und viele weitere Gebäude in Chicago einschließen.