Das Ford Gebäude: schlicht, aber passend
von Yuyan Zhang (April 2021)
Die Fassade des Ford Motor Company Engineering Design Center (Foto: Davis Brody Bond)
Um 7:55 morgens rannte ich an den historischen Gebäuden des Südcampus, der Deering Library und einem Parkplatz vorbei, und endlich sah ich das Ford Motor Company Engineering Design Center, wo mein Design Thinking and Communication-Kurs stattfand. Auf den ersten Blick scheint das rechteckige Ford Gebäude aus Beton und Glas nicht sehr bemerkenswert. Es ist klein im Vergleich zu seinem Nachbarn das Technological Institute und man könnte am Gebäude vorbeigehen, ohne zu wissen, was drin ist. Jedoch ist das Innere des Gebäudes sehr einladend und das Design des Gebäudes passt gut zu seiner Funktion.
Das Ford Gebäude wurde von der Architekturfirma Davis Brody Bond entworfen und wurde 2005 gebaut. Hier befindet sich das Segal Design Institute, das Farley Center for Entrepreneurship and Innovation, das Walter P. Murphy Cooperative Engineering Program, und andere Designprogramme. Insgesamt kostete das Gebäude 30 Millionen Dollar. Die Autofirma Ford spendete 10 Millionen Dollar für das Projekt, deshalb wird das Gebäude “Ford” genannt.
Obwohl das Gebäude schlicht aussieht, ist das Design innovativ. Die Fassade, die größtenteils mit Glas verkleidet und teilweise mit Kalkstein verputzt wird, hat mehrere Funktionen. Die Architekten haben diese Materialien gewählt, weil sie gut zu der “no-nonsense” Einstellung der Abteilung der Ingenieurwissenschaften passen, und weil sie praktisch sind. Der Kalkstein isoliert das Gebäude und reduziert den Energieverbrauch zum Heizen und Kühlen. Die Fenster bieten Tageslicht für 75% des Innenraums. Sensoren verfolgen die Sonne und schließen die Jalousien automatisch, um das optimale Licht zu erzielen. Aufgrund dieser und anderer Nachhaltigkeitsmaßnahmen bekam das Gebäude als erstes auf dem Campus ein Silber LEED-Zertifikat.
Die Werkstatt und der versunkene Hof (Foto: Northwestern Facilities)
Das sechsstöckige Gebäude enthält Klassenzimmer, Büros und eine große Werkstatt, in der Prototypen mit 3D-Druckern, Laserschneidern, Holz- und Metallwerkzeugen und mehr Maschinen gemacht werden können. Die Werkstatt ist unterirdisch, aber sie bekommt viel Licht wegen der großen Fenster und des “versunkenen Hofes,” und mit den hohen Decken macht sie einen hellen, luftigen und geräumigen Eindruck. Studenten verbringen viele Stunden hier, um ihre Projekte zu erstellen.
Die hölzernen Akzente (Foto: Davis Brody Bond)
Die Fassade des Gebäudes mit geraden Linien und Industriematerialien passen gut in die Abteilung der Ingenieurwissenschaften, aber könnt kalt und streng wirken. Wenn man jedoch hineingeht, fühlt es sich angenehm an. Die hölzernen Akzente fügen ein natürliches Element hinzu, das den Raum wärmer erscheinen lässt. Durch die durchsichtigen Wände kann man sehen, was andere Leute machen, und wird von innen inspiriert und motiviert. Obwohl die Form des Gebäudes schlicht ist, funktioniert das Konzept gut.