Studium und Praxis


Die praktische Arbeit in den sogenannten Werkstätten zählten zu den wichtigsten Aspekten der Ausbildung am Bauhaus. In Anlehnung an das Mittelalter, in dem man Vorbilder für eine klassenlose Gesellschaft sah, unterschied man zwischen Lehrling, Geselle, und Meister. Alle Studierenden mussten einen Vorkurs belegen, durch den sie mit den Grundlagen der Materienlehre bekannt gemacht wurden, und sie mussten an dualistisch strukturierten Werkstätten teilnehmen, die jeweils von einem handwerklichen Werkmeister und einem künstlerischen Formmeister geleitet wurden. Der Formmeister war für die gestalterisch-aesthetischen Aspekte zuständig, der Werkmeister für die handwerklichen Aspekte. Durch die Betonung auf beide Aspekte der Herstellung eines Werks sollte eine ideale Einheit kreiert werden. Die folgenden Werkstätten wurden angeboten: Keramikwerkstatt, Weberei, Tischlerei, Metallwerkstatt, Graphische Druckerei, Druck- und Reklamewerkstatt, Fotografie, Glas- und Wandmalereiwerkstatt, Stein-und Holzbildhauerei / Plastische Werkstatt, Bühne.