Das „Staatliche Bauhaus in Weimar” war eine neu konzipierte Kunstschule, die aus der Fusion zwischen der älteren und etablierten Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule und der von dem belgischen Designer Henry van de Velde 1907 fertiggestellten Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule hervorging. Man wollte somit eine Möglichkeit schaffen, die bildenden und schönen Künste und die angewandten Künste, also das Kunsthandwerk, das bereits durch die Arts and Crafts Bewegung in England und dem Jugendstil eine Wiederbelebung erfahren hatte, zu vereinen.
Die Räumlichkeiten der beiden Schulen waren von van de Velde im Jugendstil entworfen worden und waren daher von dekorativen, runden Formen charakterisiert, die sich oft auch an Planzenmotive anlehnten und für die Jahrhundertwende charakteristisch waren. Obwohl die Ansätze zu einigen der Ideen des Bauhauses durch van de Velde bereits gegeben waren, beispielsweise durch die Betonung auf das Gewerbe und das Handwerk Handwerk, wurden jedoch ab 1919 unter der Leitung von Walter Gropius die Grundlagen für ganz moderne und industriell orientierte Theorien des neuen Bauhauses geschaffen und etabliert. Das Bauhaus existierte dort bis März 1925 und entwickelte sich zu einem Zentrum für die europäische Avant-Garde.