von Devon Buckingham (Mai 2015)
Im Jahre 1865 ist Präsident Abraham Lincoln gestorben. Als sein Trauerzug durch Chicago ging, sang eine Gruppe Deutsch-Amerikaner, die in dem Bürgerkrieg gekämpft hatten. Nach dem Trauerzug sangen sie noch mehr zusammen, und schließlich gründete die Gruppe den “Germania Männerchor”. Hier fängt die Geschichte des Germania Gebäudes an. Der Männerchor hatte auch Aktivitäten wie aufwendige Tänze, und durch diese Aktivitäten ist der Männerchor als der Club der reichen Deutschen in Chicago berühmt geworden. Danach ist der Männerchor der “Germania Club” geworden.
Während der ersten fünfundzwanzig Jahre des Clubs hatte der Club kein eigenes Gebäude, sondern sie mieteten Gebäude für ihre Konzerte und ihre Veranstaltungen. 1886 haben sie aber einen Platz gekauft, um ein Gebäude zu bauen. Die Umgebung war ideal: der Platz war nur einen Block von Lincoln Park weg, und er war im Zentrum einer der Orte mit den höchsten Einwandererquoten aus Deutschland. Er war auch in der Nähe des “German Broadway” an den Clark und Clybourn Straßen, einem verkehrsreichen Teil Chicagos, in dem es viele Geschäfte gab und viel Deutsch gesprochen wurde. Durch private Rentenpapiere hat der Club ein hundert tausend Dollar aufgebracht. Dann stellte der Club W. August Fiedler an, um das Club-Gebäude zu entwerfen. Fiedler, der in Elben, Deutschland geboren war, war ein Mitglied des Clubs. Er wurde als Möbelmacher trainiert, aber nachdem er 1874 nach Chicago gekommen war, fing er an, mit dem Architekten John Addison zu arbeiten, und wurde Architekt. Nach ein paar Jahren Arbeit wurde das Gebäude des Germania Clubs am 7. April, 1889 geöffnet.
Das Gebäude ist rechteckig, und steht an der Ecke vom Germania Place und der Sandburg Straße. Es hat eine Fläche, die 100 Fuß breit und 150 Fuß lang ist, und es sieht elegant und vornehm aus, was seinen originellen Nutzen als Club reflektiert. Es ist neben vielen anderen Gebäuden integriert, aber es fällt auf, weil es so hoch, massiv, und interessant ist. Der Stil kann als eine Mischung der Romanik und dem deutschen Neoklassizismus beschrieben werden. Das Gebäude ist zweiteilig, mit einer Basis aus Kalkstein, und einem Schaft aus Ziegel, Terrakotta, und Metall. Es hat auch Bögen. Die Zweiteiligkeit und die Bögen passen zu dem Romanischen Stil. Es hat auch einen Eingangsportikus mit Säulen, und große Giebeldreiecke, die zu dem Neoklassizismus passen. Aspekte des Neoklassizismus wurden im neunzehnten Jahrhundert in Deutschland von Architekten wie Friedrich Schinkel benutzt, und Architekten wie Fiedler brachten sie in die Vereinigten Staaten.
Das Erdgeschoss und der erste Stock sind schlicht, mit weißem Kalkstein und quadratischen Fenstern. Die Basis hat abwechselnd Bänder aus glattem und rauem Kalkstein. Die Hauptteile der Fassade sind aber die Erker auf dem zweiten Stock. Jeder Erker hat zwei Bogenfenster. Zwischen den Bogenfenstern gibt es Ionische Säulen, und zwischen den Erkern gibt es Pilaster. Über den Bogenfenstern findet man Giebeldreiecke aus Metall. Über den Erkern gibt es kleine Säulen zwischen den Giebeldreiecken und dem Fries, der aus Metall und Ziegel ist. Es gibt auch da ein Gesims aus Metall. Auch interessant an dem Gebäude sind ein großes Erkerfenster und ein pyramidales Dach an einer der Ecken. Das ganze Gebäude ist auch sehr prunkvoll. Es hat Ornamente aus Metall wie die Giebeldreiecke, Reliefs aus Terrakotta, und die ganze Fassade ist mit Mustern bedeckt.
Innen findet man auf dem Erdgeschoss Geschäfte. Dies ist der ursprüngliche Zweck des Erdgeschosses: die Club-Zimmer waren in den höheren Stöcken. Es gibt ein paar dieser Zimmer auf dem ersten Stock, für die es nicht bekannt ist, wofür sie benutzt wurden. Wahrscheinlich waren sie ein Chorzimmer, eine Bibliothek, und ein kleines Esszimmer. Auf dem ersten Stock findet man auch eine abgeschlossene Veranda, die man von außen als das große Erkerfenster sehen kann. Der dritte Stock hat die Hauptzimmer des Germania Clubs. Da findet man ein großes Esszimmer, eine Tanzhalle, und ein Solarium. Diese Zimmer sind hell, groß, und auch ganz prunkvoll. Es gibt hängende Leuchten, schöne Verkleidungen, Pilaster, und Balken an den Decken.
\Leider bekam der Club im Neunzehnten Jahrhundert Probleme, wie die Depression, antideutsche Stimmungen während der Weltkriege, und schrumpfende Identifizierung mit der deutschen Identität. Die Einschreibung ist geschrumpft, und heute existiert der Club nicht mehr. Der Raum in dem Erdgeschoss wird an Geschäfte vermietet, und man kann die höheren Stöcke für Feste mieten. Pläne, das Gebäude abzureißen oder zu ändern, sind aber durchgefallen. Das Gebäude gehört jetzt dem National Register of Historic Places, und als historisches Symbol lebt es weiter.