Gedicht der Architektur: Poetry Foundation


Gedicht der Architektur: Poetry Foundation

von Cynthia Yang (Mai 2015)

Zuerst sieht man an der Dearborn und Superior Straße nur einen 2-stöcken halb-durchsichtigen schwarzen Quader mit einer Öffnung an einer Ecke. Einige Schritte näher kann man durch die Öffnung einen einladenden Blick auf einen Garten und die Ecke einer schlichten Glasstruktur werfen. Nachdem man durch den Garten gegangen ist, kommt man im Eingang an der Innenstruktur an. Dort führt eine Treppe einen in die Gedichtstiftung (Poetry Foundation). Diese Struktur, die dichterisch erstellt wurde und sich wie ein Gedicht stufenweise offen legt, ist das neue Gebäude der Gedichtstiftung.

Das Gebäude der Gedichtstiftung wurde im Jahr 2011 von John Ronan entworfen. Der Architekt, der am Harvard Institute of Design studierte und jetzt am IIT lehrt, glaubt auch an Mies’ Meinung, z.B. dass das Material, die Funktionalität, und das Detail wichtige Elemente der Architektur sind. Er nahm einen modernen Stil an, um die Struktur mit schlichten geraden Linien, dünnen Farben und der Natur (den Garten) zu formulieren. In dem Bau verwendete er Zink, Stahl, Glas, Beton und Holz, und zeigte diese Materialen ohne Verkleidungen der Ornamente. Die Integrierung eines Garten-raums als Teil der Struktur gilt auch als sehr innovativ.

Weil das Gebäude als eine öffentliche Dichtungsbibliothek, eine Galerie und auch als Büros der Stiftung dienen sollte, versuchte Ronan, es in einer beruhigenden, organischen und dichterischen Form zu erstellen. Eine Außenwand aus gewelltem oxidiertem Zink grenzt die ganze Struktur ab. Durch diesen weichen Schleier kann man den Garten und das Innengebäude vielleicht sehen, und wird deshalb zu dem Bau hingezogen. Der Eingang ist eine rechteckige Öffnung der Außenwand an der Straßenecke. Einige flache Treppenstufen, deren sandgestrahltes Betonmuster, das von weißem Silizium und Zement Wärme und Komplexität bekommt, auch auf dem Gehweg an der Straßenseite weitergeführt wird, laden die Fußgänger in die Struktur ein. Die Treppe symbolisiert auch, dass man zu dem Innenraum hinaufsteigt und in die Welt der Dichtung eintritt. Innenhalb der ‚Welt der Dichtung’ steht das Gebäude, das die Bibliothek, Galerie und Büros beinhaltet, und der Garten, der mit dem ‚L’-gestalteten Gebäude verbunden ist und als Leseraum funktioniert. Mit künstlerisch arrangierten Bäumen und Moospflanzen, vermittelt der Garten zwischen der Stadt und dem Innenraum. Um das Aussehen des Gartens beizubehalten, stellte Ronan ein spezifisches Heizsystem unten den Garten, das den Schnee im Winter schmelzen kann.

Um in das innere Gebäude einzutreten, muss man durch den Garten gehen. Aber im Garten kann man schon durch die transparente Wand aus Glas und Stahl auf die schlichte und elegante Innengestaltung und die bunten Dichtungsbücher auf den Holzbücherregalen schauen, und wird sich bald darauf freuen, die innere Struktur zu betreten und die Dichtung zu genießen. Vom Eingang der Glasstruktur leitet eine Holztreppe zuerst zu einer mittleren Plattform mit einem Stuhl, auf dem man eine Pause machen kann. Dann trennt die Treppe sich in zwei, von denen eine zu dem zweiten Stockwerk führt, wo die Gedichtsammlung und die Gedichtstiftungsbüros legen, und die Andere zu dem ersten Stockwerk führt, wo Leseraum und Galerie sind. Der lichtreiche Innenraum mit einem Naturhintergrund des Gartens erschafft in der inneren Struktur eine ruhige Umgebung.

Ich habe dieses Gebäude gewählt, weil es sehr schön und interessant ist. Obwohl der Architekt kein Deutscher ist, zeigt das Gebäude viele Bauhaus Elemente. Die Struktur verbindet Kunst mit Funktionalität, indem der Raum mit vielen Schichten von Zink, Bäumen, Holz und Glas künstlerisch geteilt werden und passende Umgebungen für verschiedene Aktivitäten bietet. Aber das Gebäude wird auch organisch und spielerisch entworfen (was anders von dem Bauhausstil ist), indem sie sich wie ein Gedicht stufenweise zeigt und interaktiv mit den Besuchern ist. Diese beruhigende und einladende Struktur ist wie ein Gedicht der Architektur, in dem man etwas Neues mit dem Konzept der Architektur erfahren kann.